Wagner und Maleitzke Sieger

Mit zwei Siegen qualifizierten sich die beiden Düsseldorfer Thomas Enge, Geschäftsführer der Düsseldorfer Polo Akademie sowie Juan Correa, dem dortigen Pololehrer und Profispieler. Gemeinsam steigerten sie sich von Spiel zu Spiel, Juans Stärke lag in seiner Gelassenheit. Als Gegner für das Finale um den Titel zum Deutschen Meister qualifizierte sich ebenfalls mit zwei sehr eindeutigen Siegen das Team aus Mühlen mit Estelle Wagner, der jungen Profispielerin aus Luxemburg, die schon seit vielen Jahren im Polostall Schockemöhle trainiert und Patrick Maleitzke. Das Team in orange ging nicht nur als Titelverteidiger, sondern auch als Favoriten ins gestrige Finale um die Deutsche Meisterschaft. Aufgrund der handicap Differenz bekam das Team Polopark in blau 4 Tore Vorgabe. 

Wie beim Arena Polo üblich, wird der Ball von der Seitenlinie vom außerhalb stehenden Schiedsrichter Micky Keuper eingeworfen und von der ersten Minute an, kämpften die Spieler um jeden Centimeter Bewegung des Balls. Kaum war der Ball eingeworfen ein tor für.... kaum zu glauben Juan Correa - Wahnsinn!! Vier Tore später, der Kommentator konnte es kaum glauben, ein Spielstand von 2: 6 für blau.

 

Thomas Enge, der erst seit knapp zwei Jahren Polo spielt und mir nach dem Finale beichtete, es wäre erst sein zweites richtiges Turnier, war leicht überfordert mit dem Tempo, das an den Tag gelegt wurde. Wie soll man einen Patrick aufhalten, der Platz ist klein, der Platz vor dem Tor viel zu eng und Patrick hält auf Teufel komm raus drauf, nach einem kleineren Zusammenstoß küsste Thomas nach einer kleinen Rollen über den Pferdehals den Boden, zum Glück sind Polospieler als andere als zimperlich. Der erste Chucker endete mit einem Unentschieden von 8:8. Toller Fight, die Zuschauer waren begeistert. Definitiv das schnellste Spiel des Tages.

Hoffnungen waren geweckt, hartes Abreiten, um jeden Ball wurde verbissen gekämpft und dann schafft es Juan Correa tatsächlich die Führung im spiel zu halten, 8 : 9 - kurz darauf 9 : 10 - 10 : 11, Estelle und Patrick wechseln sich ab, man kann den Ärger der beiden fast körperlich in der Halle spüren, so schwierig haben sie es nicht erwartet. Dann endlich Patrick gleich zum 12 : 12 aus, um dann unmittelbar nach Einwurf mit einem wunderschönen hohen und weiten Schlag über den halben Platz direkt ins Tor zum 13 : 12 den zweiten Chucker zu beenden.

 

 

 

Arena Polo ist auch eine Sache der Kondition und Polo ist grundsätzlich immer eine Frage der Pferde. Das Pferdematerial des Teams in orange ist bekanntermaßen hervorragend, auch wenn man Patrick vielleicht nach 6 Tagen Turnierspiel (Freitag bis Sonntag in Kitzbühel und seit Montag Arena in Berlin) in Folge eventuell die ein oder andere Schwäche anzumerken war, Der dritte Chucker war wie zu erwarten der große Wendepunkt in diesem Finale. Die Gemüter waren erhitzt, Estelle konnte bei ihren Sprints aufs Tor immer noch einen weiteren Gang einlegen, die Geschwindigkeit ihrer Pferde einfach schwindelerregend. Patrick gelangen einfach wieder alle seine kleinen und größeren Ballspielereien, 7 Tore gingen in diesem Chucker allein auf Patricks Konto und eins schöner als das andere, muss man definitiv sagen. Eine Augenweide für die Zuschauer, ein Erlebnis für die Sinne wer diesen schönen rasanten Sport noch nicht kannte, konnte sich in diesem Chucker ein Bild davon machen, wie rasant dieser Sport auf Rasen sein könnte. Die Überlegenheit des Titelverteidigers zeigte sich beim Endstand von 22 : 13.

 

Aber die Düsseldorfer gaben auch im letzten und entscheidenden vierten Chucker nicht auf. Wenn sich Patrick mit dem Ball absetzt, ist es nur sehr schwer ihn aufzuhalten, oder sogar ihn zu hooken oder noch unwahrscheinlicher ihm den Ball abzunehmen, welche Taktik ist da nahe liegender als sich wenigstens zwischen dem Gegner und das Tor zu positionieren und zu blocken. Thomas war mutig genug dies zu versuchen, was er beim zweiten Zusammenstoß, bei der er wenigstens auf dem Pferd blieb mit einem Freistoß teuer bezahlen musste. Natürlich konnte Patrick den Strafstoß in ein Tor verwandeln, aber dies machte den Triumphzug zum finalen Sieg nicht weniger bedeutend. Nach wirklich heftigen Ballwechseln, bei denen sich Juan Correa mehr als tapfer geschlagen hat, ging der Sieg ziemlich eindeutig an Estelle und Patrick mit 29 : 16. 

 

 

Thomas und Juan kein anderes Team hat den zweiten Platz dieser Meisterschaft mehr verdient, als ihr beide! Tapfer gekämpft. Ein Hoch auf die Sieger.