Die Low Goal Meister sind geschafft

Während anderen Ortes noch darüber diskutiert wird, ob Polo gespielt werden darf oder nicht, wenn ja, wie und unter welchen Bedingungen - allen voran die Briten, an denen wir uns gerne im Polo orientieren, bei denen jetzt die High Goal Saison mit den berühmten Turnieren Queens Cup und Gold Cup, die extra auf spätere Termine verschoben wurden, starten sollte Um auch auf die notwendigen Corona Einschränkungen angemessen zu reagieren, hatte der englische Poloverband, kurz HPA genannt, extra zusätzliche Covid-19-Poloregeln veröffentlicht. Nichts da, das britische Ministerium für Kultur, Medien und Sport hat vor ein paar Tagen alle Turniere wieder bis auf weiteres verboten, es dürften nur professionelle Polospieler bei Turnieren starten, keine Patrons, also keine Amateure, auch wenn diese doch die eigentlichen Geldgeber der Profispieler sind. Daran erkennt man wieder, die Regierung versteht den Polosport nicht. Polo ist einfach nicht mit anderen Sportarten zu vergleichen, insbesondere, was die Finanzierung der Profispieler betrifft.

Neuester Sachstand seit Samstag: Spiele ab Handicap 8 und darüber dürfen wie geplant stattfinden, aber jedes Team muss mindestens 3 professionelle oder über 16-jährige "Nachwuchstalente-Elite-Spieler" umfassen. Die HPA wird in Kürze eine Liste dieser jungen "Nachwuchstalente-Elite-Spieler" erstellen, die im Verlauf der Saison regelmäßig überprüft wird. Es bleibt also abzuwarten, wie die Saison in England jetzt anläuft. 

 

Aber in Deutschland ist zum Glück alles ganz anders. Das Land Brandenburg hat die Durchführung der Deutschen Low Goal Meisterschaft im sportlichen Bereich ohne Einschränkungen erlaubt und so trafen sich an diesem Wochenende im Polopark Berlin in Seeburg vor den Toren von Berlin 6 Teams aus ganz Deutschland, um den begehrten Amateur Pokal aus zu tragen. Auch im Rhein Polo Club in Willich konnte an diesem Wochenende schon ein Turnier mit 6 Mannschaften erfolgreich durchgezogen werden. Hier scheint sich Polo als noch zaghafte Pflanze wieder langsam einen Weg in die Normalität heraus zu schlagen. Was soll man auch von einem Sport wie diesem anderes erwarten. Polospieler sind zäh.

 

Deutsche Low Goal Meisterschaft

Es waren gute Teams am Start, die sich bei hart umkämpften Spielen von ihrer besten Seite zeigten. Der deutsche Polosport hat viel zu bieten und eines Tages seinen Namen auf dem Sockel des DPV Pokales stehen zu sehen, ist immer noch ein Traum für jeden deutschen Amateur Polospieler, wofür es sich lohnt hart zu trainieren. Mit zwei sehr eindeutigen Siegen kämpfte sich das Team Baltic Polo Events in orange ins Finale, um am Sonntag gegen das Team Polopark Berlin in rot zu spielen. Von der ersten Sekunde des Finalspiels wurde Druck gemacht, es ging Schlag auf Schlag und Tor um Tor und in den ersten beiden Chuckern war noch kein Favorit in Sicht, doch dann holte das Team Baltic Polo um Spielmacher Dominik Velazquez schnell auf und gemeinsam bauten sie den Vorsprung immer mehr aus. Wie schon in den Vorjahren zeigte es sich wieder, eine Teamleistung hat mehr Erfolgschancen als starke Einzelkämpfer, warum auch Vanessa Schockemöhle (0), Rainer Raimann (-1), Phillipp Sommer (+1) und Dominik Velazquez (+1) dieses Jahr wohl verdient die Trophäe mit nach Hause nehmen dürfen.


Das Team der Herzen waren eindeutig die Bayern vom Team Polo +10 mit Coco Juls (-2), ihrem 14 Jahre alten Sohn, Richard Juls (-1), übrigens dem jüngsten Spieler des Turniers, Ken Kawamoto (0) und Franco Friedrich (0). Ken machte seiner Position Nr. 3 alle Ehre und war der Dreh und Angelpunkt seines Teams. Wie die wilden Reitervölker rekelte er sich auf dem Pferd, um auch noch an den entferntesten Ball ran zu kommen, was am Sonntag dann auch mit einem Sieg gegen das Team K&P Projektentwicklung GmbH aus Berlin gekrönt wurde. Es kann immer nur einen Deutschen Meister geben, aber Kopf hoch, dieses Team hat es seinen Gegnern nicht leicht gemacht und wir werden ziemlich sicher noch viel von diesen jungen Spielern in Zukunft sehen können.


Meine großen Favoriten war die Berliner Damenmannschaft vom Team Cosmopolo mit Philippa Luserke (0), Fabienne Last (0), Svenja Hölty (0) und Maike Hölty (0), die letztendlich den 3. Platz belegten. Bemerkenswert wie nett die Ladies miteinander umgehen und sich auf dem Platz gegenseitig motivierten. Man konnte die Fortschritte von Tag zu Tag verfolgen.  Sollte diese Mannschaft die Saison weiter zusammen spielen, dann müssen sich die Gegner aber sehr anstrengen.


Best Playing Pony: Curiosa aus dem Polostall Schockemöhle gespielt von Vanessa Schockemöhle

Abschließend sei noch gesagt, es waren wirklich gute Teams im Feld und der Trainingsstand sowohl der Pferde als auch der Spieler war nicht optimal für eine Meisterschaft, was den bis vor kurzem noch geltenden starken Einschränkungen zu verdanken war. Wir alle leben in harten Zeiten, aber gemeinsam gehen wir dadurch. Ein großes Lob an den Veranstalter Baltic Polo Events und Thomas Strunck, dafür, dieses Turnier möglich gemacht zu haben. Wir freuen uns auf noch viele weitere Turniere, um diesen wundervollen Mannschaftssport weiterhin praktizieren zu können. Mit den Worten des Deutschen Polo Verbandes: Let's enjoy Polo, Laßt uns Polo genießen!

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